Der prädestinierte Nachfolger für das eigene Unternehmen steht bereit, man hat sogar bereits gemeinsam mit dem Nachfolger in spe ein Nachfolgeseminar besucht – und trotzdem kommt man irgendwie keinen Schritt weiter. Was nun?
Mit dieser Ausgangslage sah sich saner consulting konfrontiert, als sie das erste Mal mit dem Inhaber einer überregionalen und erfolgreichen Schreinerei zusammensass.
Ausgangslage
Der Inhaber eines grösseres Schreinerei-Unternehmens möchte die Nachfolge für sein Unternehmen aufgleisen, um sich ganz auf seine jüngere Zweitfirma zu fokussieren. Das Unternehmen, welches seit fast zwanzig Jahren auf dem Markt aktiv ist, hatte eine beachtliche Ertragslage und war ringsum gut aufgestellt mit einem modernen Maschinenpark, langjährigen Kundenbeziehungen und kompetenten Mitarbeitern. Ein langjähriger Mitarbeiter hat bereits eine leitende Funktion inne und ist motiviert, das Unternehmen zu übernehmen. Der Inhaber und dieser Nachfolger in spe haben zusammen ein Nachfolgeseminar besucht und sind sich eigentlich einig, dass man den gemeinsamen Firmenverkauf resp. -kauf angehen möchte. Allerdings wissen beide Parteien nicht, was der nächste Schritt ist, und das Vorhaben versandet.
Vorgehen und Ablauf
Nach dem ersten Treffen mit dem Inhaber hat saner consulting einen gemeinsamen Prozessablauf festgelegt. Wie gewohnt haben wir ein umfassendes Exposé mit allen relevanten Eckpunkten erstellt und sind mögliche Kaufinteressenten durchgegangen. Da mit dem Mitarbeiter ein idealer MBI-Kandidat (Management-Buy-In) als Nachfolger bereitstand, welcher auch den Vorstellungen des Inhabers entsprach, hat man dieser Nachfolge-Option Priorität eingeräumt.
Mit dem Unternehmensexposé, einer Unternehmensbewertung und weiteren relevanten Unterlagen hat saner consulting sich mit dem Mitarbeiter getroffen und das Interesse validiert. Der Kaufinteressent hat durch uns als Unternehmensberater gemerkt, dass der Prozess nun vorwärts geht und seinerseits erste Abklärungen getroffen.
Anders als bei professionellen Investoren, welche sich sehr intensiv mit Themen wie der Analyse von Jahresabschlüssen, Finanzierung von Nachfolgeprojekten und dem allgemeinen Vorgehen beim Firmenverkauf auseinandersetzten, war es für den prädestinierten Nachfolger – nicht überraschend – das erste Mal, dass er sich mit diesem komplexen Prozess konfrontiert sah. Stefan Saner, Partner bei saner consulting, hat dies sehr schnell erfasst und sich daher mehrmals mit dem Mitarbeiter getroffen (auch spät abends), um die einzelnen Positionen der Jahresrechnung, verschiedenste Finanzierungsmöglichkeiten und andere zentrale Punkte intensiv zu besprechen. Der anschliessende Prozess hat sich allgemein durch eine enge Begleitung aller Parteien ausgezeichnet.
Als die Kaufverträge (erstellt durch saner consulting) erstellt und unterschrieben waren, hat man sich auf den Übergabe-Stichtage gefreut, um gemeinsam auf die erfolgreiche Nachfolge anzustossen. Aufgrund einer leicht verschobenen Position in der Übergabebilanz wollte die finanzierende Bank den Kaufpreis allerdings im letzten Moment noch mindern. Trotz den langen Verhandlungen und trotz des bereits abgeschlossenen Prozesses hat saner consulting hier ein letztes Mal im Sinne des Inhabers gehandelt und sich nicht beirren lassen. Nach einem Telefonat von Thomas Saner (Senior Consultant und Partner) mit den Bankberatern wurden die Vorbehalte zurückgezogen, und die Transkation konnte wie geplant abgeschlossen werden.
Fazit
Dieses Projekt hat die Komplexität einer Unternehmensnachfolge exemplarisch aufgezeigt. Auch wenn der eigentliche Nachfolger bereits in den Startlöchern steht geht der Prozess nicht automatisch über die Bühne. Der Prozess muss sauber aufgegleist und begleitet werden – und gerade bei intensiven Diskussionen und Verhandlungen lohnt es sich, eine externe Unterstützung am Tisch zu haben, welche bis zum Schluss einen ruhigen Kopf bewahrt. Wir freuen uns für den ehemaligen und neuen Inhaber und wünschen beiden für die zukünftigen unternehmerischen Herausforderungen gutes Gelingen!