Zwei Generationen arbeiten bei saner consulting zusammen, um KMU bei der Nachfolgeregelung zu unterstützen. Dabei wird besonders Wert auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Inhabern gelegt und auch mal etwas Neues versucht. Ein Interview mit Thomas Saner.

Herr Thomas Saner, Sie verfügen selbst über eine sehr grosse Erfahrung als KMU-Inhaber und -Berater. Nun führen Sie saner consulting zusammen mit Ihrem Sohn Stefan Saner. Welche Vorteile bringt dieser Schritt?
Dadurch, dass wir zwei Generationen sind, gibt es eine ganz interessante Dynamik, die uns von anderen Beratungsunternehmen unterscheidet. Mein Sohn Stefan Saner hat einen anderen Zugang zu gewissen Themen als die «alten Hasen» und bringt dadurch neue Inputs und Vorgehensweisen ein. Dies ist gerade beim Thema Nachfolge, wo das Unternehmen durch den Käufer meist eine Verjüngung erhält, eine wertvolle Ergänzung.

Inwiefern?
Stefan ist zum Beispiel gerade als Preisträger der Nachfolge-Challenge der FHNW ausgezeichnet worden. Sein Projekt hat zum Ziel, innovative junge Menschen an das Thema KMUÜbernahme als Alternative zu einem Start-up heranzuführen. Eine derartige Nachfolge hätte mehrere Vorteile: Der Nachfolger in spe erfährt eine Innovationsbeschleunigung durch einen direkten Zugang zu funktionierenden Strukturen, einem bestehenden Netzwerk und nicht zuletzt zum Wissen des Inhabers. Gleichzeitig wird die Zukunft des KMU einerseits durch Innovation, andererseits durch einen Nachfolger gesichert. Viele Unternehmer wünschen sich einen jungen Nachfolger, der das Unternehmen in die Zukunft führt.

Gerade bei jüngeren Nachfolgern ist die Finanzierungsfrage allerdings oftmals ein Problem …
Hier gilt es kreativ zu sein und mit der Zeit zu gehen. Neben den Banken gibt es heutzutage noch andere, attraktivere Finanzierungspartner. Wichtig ist und bleibt allerdings, dass der Nachfolger die nötigen Kompetenzen für die Führung der Firma mitbringt. Auf betriebswirtschaftlicher Ebene können wir dem Nachfolger mit unserer Erfahrung wertvolle Unterstützung bieten, etwa beim Erstellen eines Businessplans oder in puncto Unternehmensleitung.
Ungeachtet des Alters und der Finanzierung gilt es, den möglichen Nachfolger auf Herz und Nieren dahingegen zu prüfen, ob er die richtige Person für die entsprechende Nachfolge ist. Hier kommt zur fachlichen Kompetenz die Persönlichkeit hinzu. Speziell, wenn es eine Einarbeitung durch den
Inhaber gibt, muss es menschlich stimmen.

Wie geht saner consulting allgemein bei der Käufersuche vor?
Je nach Vorstellung des Inhabers suchen wir den passenden Käufer. Wer einen möglichst hohen Preis erzielen will, ist in der Regel mit einem Mitbewerber besser bedient. Mitbewerber können Synergien nutzen und kennen die Branche bereits. Deswegen führen wir auch immer eine Marktanalyse durch. Wir wollen verstehen, was die Stärken des zu verkaufenden Unternehmens sind, und wer davon am meisten profitieren kann.
Wir sind beide im elterlichen Betrieb aufgewachsen und mögen daher die Herausforderung, das Beste für ein KMU herauszuholen. Deswegen ist uns auch eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Inhaber extrem wichtig.

Eine partnerschaftliche Zusammenarbeit, was heisst das genau?
Uns ist wichtig, dass der Inhaber voll hinter dem Verkauf steht und weiss, dass sein Unternehmen in guten Händen ist, und er stolz zurückblicken kann. Hier spreche ich aus eigener Erfahrung als ehemaliger KMU-Inhaber. Die Vorstellungen und Erwartungen des Inhabers beim Verkaufsprozess sind für uns zentral. Für uns ist jedes Unternehmen einzigartig.
Zu der partnerschaftlichen Zusammenarbeit gehört auch der Einbezug der bisherigen Vertrauenspersonen, zum Beispiel der Treuhänder oder Finanzberater. Wir wollen für den Inhaber schlussendlich einen Mehrwert generieren.

Sie legen viel Wert darauf, dass der Inhaber sich gut betreut fühlt. Wie weit geht Ihre Unterstützung?
Neben der klassischen Verkaufsunterstützung bieten wir unseren Mandanten auch dadurch einen Mehrwert, dass wir alle Aspekte der Nachfolge betrachten. Dies beinhaltet zum Beispiel die Planung der Pension, die allgemeine Finanzplanung und die optimale Transaktionsstruktur inklusive der Abklärung von steuerlichen Aspekten. In vielen dieser Bereiche arbeiten wir mit einem Netzwerk aus Spezialisten zusammen, um immer das beste Ergebnis zu erzielen.

Auf was schauen Sie, wenn Sie ein Mandat annehmen?
Da wir auf Provisionsbasis arbeiten, übernehmen wir nur ausgesuchte Mandate. Für uns ist der Hintergrund des Verkaufs entscheidend. Ein wünschenswertes Mandat ist ein KMU, das sich über Jahre am Markt etabliert hat und Potenzial für die Zukunft mitbringt. Es muss eine Win-win-Situation für Verkäufer und Käufer sein.